Hier geht es zurück Angies Welt
Es war ein herrlicher Morgen. Vom wolkenlosen, blauen Himmel bahnten sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durch das Küchenfenster. Sie verliehen den liebevoll gedeckten Frühstückstisch einen besonderen Glanz. Auch Frank genoss die Atmosphäre, welche die Sonne an diesem Morgen in der Küche verbreitete. Genussvoll trank er einen Schluck Kaffe und war sich ganz sicher, dass, wenn ein Tag so stimmungsvoll begann, er nur erfolgreich enden konnte.
Maggi betrat die Küche. Eigentlich hieß sie ja Margarete. “Sie wollte aber so nicht genannt werden. "Diesen Namen hat sich ein Idiot ausgedacht"“, und damit meinte sie ihren Vater. Sicherlich war er unpassend für eine junge und moderne Frau von heute, da stimmte Frank ihr zu, aber den eigenen Vater deshalb gleich einen Idioten zu nennen? Jedenfalls war sie der Ansicht, der Name passt nicht, schon gar nicht zu einer Karrierefrau, also nannte sie sich Maggi. Natürlich englisch ausgesprochen: "Mäggi"!
Maggi ist wahrlich eine erfolgreiche Managerin in einem großen Pharmabetrieb und auf den Weg nach ganz, ganz oben. Sie lies Frank oft spüren, dass er in seinem Betrieb auf der Erfolgsleiter nie weiter kam und nachdem er sein Job verloren hatte, wurde es sogar unerträglich für ihn.
"Hallo Schatz. Das hast du ja wieder wundervoll hinbekommen!"“ Den ironischen Unterton in ihrer Stimme versuchte Frank zu übergehen. „"Ja Schatz. Ich bin die perfekte Hausfrau", antwortete er mit einem leichten Lächeln.“
Maggi trat an den Tisch, machte jedoch keine Anstalten sich zu setzen. "“Es tut mir leid mein Lieber, aber ich kann heute nicht mit dir frühstücken. Ich habe gleich schon einen wichtigen Termin."“
Während sie noch schnell einen Schluck Tee zu sich nahm - Maggi trank nur Tee, original englischen natürlich - lächelte sie ihn an und wieder war der Zynismus in ihrer Stimme nicht zu überhören. "„Vielleicht solltest du wirklich Hausfrau werden und Kinder bekommen, dann sind wir eine perfekte Familie, so wie du es dir immer gewünscht hast“."
Da waren sie wieder, diese kleinen Spitzen, mit denen sie es verstand Frank zu treffen. Immer wieder hatte er sich Kinder gewünscht. „Damit sie eine richtige Familie sind“, aber sie hatte ihn nur ausgelacht.
“"Ich meine Kariere opfern um Kindern den Hintern abzuwischen und mir dabei auch noch einen Hängebusen holen, weil sie daran nuckeln? Vergiss es Frank!" Deutlicher konnte sie es nicht sagen und so hatte er nie wieder das Thema Kinder erwähnt. Warum musste sie ausgerechnet heute wieder darauf anspielen, wo der Tag so schön zu beginnen schien? "„Ich verdiene ja hier ohnehin das Geld, also warum rennst du dir die Füße wund und betteltest um einen langweiligen Job?"
Sie ging zur Haustür und ohne sich noch einmal umzusehen rief sie ihm zu: "“Ach ja, Schatz! Warte nicht auf mich heute Abend. Wir haben noch ein wichtiges Arbeitsessen und es wird bestimmt wieder spät werden!“" Dann schloss sich die Tür und Frank war wieder allein. Allein mit der Frage, wieso er diese Frau je hatte lieben können? Und allein mit dem Zorn auf eine Frau, die es verstand seine Gefühle mit ihren kleinen Nadelstich zu verletzen.

"Also, Herr Sorge. Ihre Referenzen sind wirklich hervorragen, aber", –„der Personalchef machte eine kurze Pause und gab Frank seine Bewerbungsunterlagen zurück." “Aber sie sind absolut überqualifiziert für diesen Job."
Wieder diese Antwort. „Überqualifiziert! In seinem Innersten schrie er dieses Wort heraus. Frank konnte es nicht mehr hören. Obwohl er wusste, dass es aussichtslos war, wollte er noch einen letzten Versuch starten. Doch noch ehe Frank zum Reden ansetzten konnte, vernahm er auch schon die Stimme seines Gegenübers.
“"Ich weiß, Herr Sorge was Sie jetzt sagen möchten. Aber glauben Sie mir, wir sind ein junges Team und selbst wenn Sie bereit währen ganz unten anzufangen",“ er legte wieder eine kurze Pause ein und schaute Frank gerade und ohne Scheu in die Augen. "“Es ginge nicht gut! Ihr Wissensstand ist zu hoch, als das Sie auf Jahre mit einem Job ohne Perspektiven zufrieden sein könnten."“ Ohne eine Antwort abzuwarten reichte er Frank die Hand. "“Alles Gute Herr Sorge und ich wünschen Ihnen baldigen Erfolg.“" Frank nahm die ihm dargeboten Hand. „"Danke."“ Grußlos verließ er das Büro.
"Na toll!" Der Tag sah so vielversprechend aus, aber nicht nur das Margarete ihm den Morgen verdarb, nein, auch dieses Vorstellungsgespräch hatte ihm die Laune gründlichst verdorben. Frank packte die Mappe mit seinen Unterlagen und schleuderte sie in hohem Bogen über eine Mauer. Er hatte genug und endgültig die „Schnauze“ voll. "Jetzt mache ich mir erst einmal einen richtig schönen Tag“."
So schlenderte Frank noch ein wenig durch die Innenstadt, ging gemütlich Essen, anschließend ins Kino, dann fuhr er nach Hause. Seine Laune hatte sich wesentliche gebessert, doch kaum dass er die Haustür aufschloss, verfinsterte sich sein Wohlgefühl zusehend. Die Ruhe und Einsamkeit zerrte langsam aber sicher an seinen Nerven.
Schon oft hatte er daran gedachte sich eine Geliebte zu suchen. Er hätte sicherlich allen Grund dazu gehabt, denn es gab kaum einen Abend, an dem Maggi mal zu Hause war und wenn doch, dann waren meist Freunde von ihr anwesend. Es gab kaum einen Tag wo sie mal allein waren. Und im Bett? Oh Mann, das konnte er an einer Hand abzählen. Dabei ging es nicht um die Frage, wie oft im Monat, sondern wie oft im Jahr.
Frank schaltet den Fernseher an, sah irgend welche Filme an sich vorbei flimmern, die er zwar sah, aber deren Handlung er später sofort wieder vergaß. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Er dachte über sein Leben nach, seine Ehe und warum er immer und überall als überqualifizier galt. Manchmal schien es ihm, als wenn Maggi dabei ihre Hand im Spiel habe. Gute Beziehungen hatte sie ja genug, zu zutrauen war es ihr allemal.
Aber weshalb sollte sie so etwas tun? Wollte sie ihn als Versager abstempeln? Als „Loser“, Verlierer, wie Maggie ihn oft bezeichnete? Oder wollte sie hier den Racheengel der unterdrückten Frauen spielen? Und er sollte für all die "„bösen Männer"“ büßen?
Frank sah auf die Uhr. Es war fast Mitternacht und er trat ans Fenster, schaute auf die leere Strasse. Wie ausgestorben war die Siedlung, kein Leben, kein Licht, nicht einmal ein Hund bellte. Oft schon hatte er es bereut, wie auch jetzt wieder, aus der Großstadt in diese Einöde gezogen sein.
Aus der Ferne drang ganz leise das Geräusch eines Automotors in seinen Ohren. Wenig später tauchten auch schon zwei Scheinwerfer aus der Dunkelheit auf und es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein stattliches Gefährt vor dem Haus hielt.
Frank konnte die Automarke nicht erkennen. Aber schon allein durch die imposante Größe dieses Schlittens war sicher, dass der Eigentümer kein kleiner Angestellter ist. Das Auto hatte Geld gekostet, viel Geld. Der Besitzer hatte es offensichtlich, denn als der Wagen hielt und der Fahrer ausstieg, sah er ein kurzes Aufblitzen an seiner Hand. Es war ein sehr teurer Ring, ein Diamantring vielleicht. Was Frank ohnehin erwartet hat, bestätigte sich nur wenig später. Aus der Beifahrertür stieg Maggi, die Hand des „galanten Herrn“ ergreifend.
Frank grinste bei Bezeichnung „galanter Herr“. Normalerweise würde er den Typ, der jetzt die Hand seiner Frau hielt, einen „gelackten Affen“ nennen. Einen Augenblick schaute er noch auf das Paar auf der Straße, sah wie Maggi diesen Typ noch schnell einen Kuss auf die Wange gab und hörte ihre viel zu hohe Stimme sagen: "„Bis morgen, Helmut. Wir reden nach Büroschluss noch mal darüber.“"
Schnell zog Frank sich aus, warf sich auf Bett und täuschte vor, schon zu schlafen. Keine Sekunde zu spät, denn schon hörte er, wie sich die Schlafzimmertür öffnete und Maggi ins Zimmer kam. Nein sie kam nicht ins Zimmer, sie trampelte regelrecht hinein. Sie wollte das Frank sie hörte, dass er sah, wie spät es wieder einmal geworden ist. Offensichtlich hatte sie keine Angst, dass er ihr mal eine Szene machen könnte.
Oh ja, sie war überheblich und anmaßen. Frank verspürte den Drang aufzuspringen und ihr ins Gesicht zu schlagen. Er fühlte sich einmal mehr gedemütigt von seiner Frau. Aber noch hatte er sich in der Gewalt. Vielleicht war es ja ihr Ziel, dass er sich wie ein Wilder gebären und sie schlagen würde. Vielleicht suchte sie ja einen Grund?
–Einen Grund für was? Scheidung? Diesen Gefallen wollte Frank ihr nicht tun und er begnügte sich damit, sie aus den Augenwinkeln heraus zu beobachten.
Maggi starrte Frank an. Sie sah das blinzeln seiner Augen und nun wollte sie ihm einen Denkzettel verpassen. Langsam begann sie ihre Kleider abzustreifen, immer darauf achtend, sehr aufreizend, ja fast billig zu wirken. Er sollte unter seiner Bettdecke platzen, und nicht nur er, sondern auch das was ER für seine Männlichkeit hielt.
"Na warte, du Loser", dachte sie, "blinzelst zu mir herüber wie ein kleiner Junge der sich schlafend stellt. Sollst auch was zu sehen bekommen."“ Ja, solche Spielchen mit Frank machte ihr Spaß. Hier konnte sie ihre Überlegenheit so richtig ausspielen.
Völlig nackt näherte sie sich dem Bett in dem Frank lag. Sie streichelte ihre Brüste und Schenkel. Ihr Vorhaben ging auf. Schließlich kannte sie die Männer zu genau und natürlich ihren eigen am Besten.
Frank schlug die Augen auf, warf die Zudecke zur Seite und griff nach seiner nackten Frau, wollte sie zu sich aufs Bett ziehen. Doch Maggi war auf diese Reaktion gefasst und sprang blitzschnell  zur Seite. Frank griff ins Leere.
"“Was soll das?"“ Franks Zornsadern schwellten nun doch an. "Verdammt noch mal. Komm zu mir, wir waren schon sechs Wochen nicht mehr zusammen.“"
“"Pah! Sieh her Frank!“" Wieder strichen ihre Hände aufreizend über den makellosen Körper. "„Siehst du das?“" Lasziv baute sie sich vor ihren Mann auf. "“Ja ich sehe es. Was soll diese Frage?"“ Frank konnte seinen Ärger kaum noch unter Kontrolle halten.
Maggie wand sich von ihm ab. “"Ich gehe jetzt ins Bad. Du musst nicht auf mich warten, denn Frank...“", während sie sich langsam zu ihm umwandte, funkelte ihre Augen Frank bösartig an, "... “diesen Körper, bekommt nur noch der, der ihn auch verdient hat.“"
“"Ach, wie der Typ, der dich nach Hause gebracht hat? Wo ist überhaupt dein Wagen?“" Maggi ging auf seinen Fragen nicht ein. Sie öffnete die Tür zum Bad, blieb noch mal kurz stehen. „"Ja vielleicht so einer. Ich sehe schon, der kleine Junge spioniert mir also nach.“" Sie schloss die Tür hinter sich und Frank hörte noch ihre letzte, spitze Bemerkung. "“Ja Frank, für meinen Körper bist du überqualifiziert."“ Darauf folgte ein gekünsteltes Lachen.
Das ging unter die Haut! Tief unter die Haut!
„"Diese Luder. Ich bringe sie um. Ja bei Gott, ich bring sie um."“ Frank durchmaß das Schlafzimmer mit Riesenschritten. Er war kaum in der Lage, der immer wieder aufsteigenden Wut Herr zu werden. Er eilte zur Badezimmertür. Frank wusste sie war nicht abgeschlossen. Noch einmal wollte er ruhig mit Maggi reden, ihr sagen, dass es so nicht weiter gehen darf. "Maggi, lass uns doch vernünftig reden. Ich......"
Frank stand in der Mitte des geräumigen Badzimmers, unfähig weiter zu reden. Er konnte nicht glauben was er da sah. Maggi lag mit geschlossenen Augen in der Badewanne. Ihren vollen, roten Lippen entströmten Laute der Wolllust. In den Händen hielt sie einen......!
Er brach seinen Gedanken ab, wollte dieses Ding nicht den Namen geben, den es trug. Hier stand ER. In seinen Adern pochte Blut, menschliches Blut und seine Frau befriedigte sich mit einem Hilfsmittel. Frank wusste nicht was er glauben sollte. War es wieder so ein Spielchen um ihn zu reizen? Wohl kaum, denn Maggi war mit ihrem "Ding" so beschäftigt, dass sie ihn offensichtlich nicht bemerkt hatte. Sie machte den Eindruck, als ob sie diesem Gummiding seiner Männlichkeit vorzog.
Das Zittern in seinem wutgeladenen Körpers ließ nach. Frank verspürte plötzlich eine kalte Ruhe. Er ging langsam zu einem der vielen Schränke. Seine Hände griffen mechanisch nach dem elektrischen Haartrockner. Ohne darüber nachzudenken, weshalb er das tat, ging er zurück zur Badewanne.
“Mit belegter Stimmer rief er Ihren Namen. "Maggi!“ –„Maggi!"“ Frank musste mehrmals ihren Namenrufen, ehe sie darauf reagierte.
„"Frank was soll das? Siehst du nicht das ich beschäftigt bin?",“ versuchte sie ihn zu Maßregeln, wie eine Mutter das Kind, das sich ungebührend benahm.
“"Doch Maggie das sehe ich."“ Frank steckte den Stecker des Föns in die Steckdose und schaltete ihn ein. Nun richtete Maggi sich ganz auf. Sie sah ihren Mann erstaunt an. "“Spinnst du jetzt ganz? Was soll das mit dem Fön? Du hast doch keine nassen Haare", stellte sie schmunzelnd fest.
Wieder blitzen und funkelten Frank diese blauen Augen, die er einmal so sehr gemocht hatte, höhnischen entgegen. "Verlass bitte das Badezimmer, Frank. Du siehst doch das ich beschäftigt
bin. Wie oft soll ich es denn noch sagen?"“
Plötzlich stieg ein unbekannte, grauenhafte Kälte in Frank hoch. "Ja Maggi, ich habe es gesehen. Ich wollte dir nur ein bisschen helfen. Ich möchte das du etwas bekommst, was du noch nie in deinem Leben erlebt hast.“" Frank kam langsam zu Badewanne.
“"Du? Was kannst du mir schon geben, Frank?“" Merkwürdigerweise wirkte sie nicht mehr so überheblich. "Eine Sexerlebnis mit 1000 Volt, Maggi.“" Frank ließ den Fön ins Badewasser fallen, wandte sich ab und verließ den Raum. Er hörte noch das Zischen und Knistern, glaubte Funken sprühen zu sehen, doch von Maggi hörte er nicht einen Ton. Sie wahr wohl so überrascht, dass sie nicht mal mehr die Zeit fand ihn anzuschreien, oder gar anzuflehen. Während Frank die Badezimmertür schloss, rief er den leblosen Körper seine Frau zu: "“Das, meine Liebe, waren deine letzten Spitze mit der du mich verletzten konntest.“" Dann legte er sich ins Bett.

Völlig aufgelöst rief Frank am andern Morgen den Notarzt. Für ihn und auch für die Polizei war klar: "„Unsachgemäßer Umgang mit einem Elektrogerät während des Badens."


E N D E





Tief unter die Haut (C) April 2003 by Heinz Oh. - Online seit:03.08.2003 - Klicks heute:1 - Klicks gesamt:1829.